Sorry, aber ich glaube bei der Diskussion werden oft Ursache und Wirkung verwechselt.
Ich kenne mehrere Managerinen die es schon von der Quote waren. Sie haben eines gemeinsam, sie haben keine Elternzeit genommen und waren in Rekordzeit nach der Schwangerschaft zurück auf der Arbeit. Und ja, sie wenden einen Teil ihres hohen Einkommen für die Kinderbetreuung auf. Keiner hat diese Frauen ausgebremst und diese Frauen wissen auch, wie man sich durchsetzt anstatt sich über angeblich Diskriminierung zu beschweren. Sie brauchen keine Quote.
Wenn die Diskriminierung von jungen Frauen bei Neueinstellungen tatsächlich ein so großes Problem ist (ich habe da keine Erfahrungen aus erster Hand, aber ich glaube durchaus, dass sowas vorkommt, weil es logisch ist), dann wäre den Frauen enorm geholfen, wenn sie das Recht auf Elternzeit verlieren würden. Das Risiko für Unternehmen wäre dann deutlich überschaubarer. Das würde aber nicht reichen, weil auch früher die Frauen dazu tendierten nach der Geburt einfach zu kündigen, um sich um die Kinder zu kümmern. Dann stelle ich lieber gleich einen Mann ein. Als nächstes müsste der Staat den Eltern eine entsprechend gute Betreuungsinfrastruktur bieten, damit diese sich nicht zwischen Kind und Karriere entscheiden müssen.
Dann müssten die Frauen sich tatsächlich um Karriere bemühen und auch die Nachteile/Kosten in Kauf nehmen und/oder sich einen Partner suchen der nicht Karrierefokussiert ist und sich dann als Hausmann um Kinder kümmert. Aber solche Männer haben es meist schwer bei Frauen. Schließlich möchte die Oberärztin den Medizinprofessor heiraten und auf keinen Fall den Krankenpfleger. Man kann halt nicht alles haben. Nur so räumt man Vorurteile aus der Welt.
WiWi Gast schrieb am 05.02.2019:
Ok true, meinetwegen auch der Staat. Die Einstellung bei den Unternehmen ist aber trotzdem so, dass Frauen 25-35 oder Frauen mit Kindern ein Risiko sind und besser nicht eingestellt werden (oft genug gehört). Mit einer Quote und der Erfahrung, dass dies mit Unterstützung des Staates und der Männer so nicht stimmt, könnte man die Einstellung verändern. Aber von alleine tut sich da nichts...
Nein, Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu schaffen ist die Aufgabe des Staates. Der schiebt das Problem aber über die Quote der Wirtschaft zu. Ich bin Expat und in z.B. Singapur ist es normal das Frauen wegen Schwangerschaft nur 3 Monate ausfallen. Danach gehen sie wieder Arbeiten und haben dann entweder eine Nanny oder einen Krippenplatz. Daher haben dort Frauen auch keine Probleme eine Einstellung zu finden.
So ähnlich war es auch in der Sowjetunion und der DDR. Dort gab es keine Quote sondern vernünftige Kinderbetreuungsangebote. Und es war normal das auch Frauen arbeiten.
Klar, wenn du stattdessen der Frau zugestehst 3 Jahre Pause zu machen und den Betrieb gleichzeitig verpflichtest für sie die Stelle frei zu halten, dann wird's für die Unternehmen etwas unbequem. Und Wenn man dann als Frau auch noch erwartet trotz all dem keine Nachteile für die Karriere zu haben, dann hilft einem nur noch die Quote.
antworten